Kampf der Flucht ist ein Begriff aus der Physiologie und ist auch unter dem englischen Begriff fight or flight verbreitet.
Erstmals verwendet wurde dieser Terminus 1915 von dem aus Amerika stammenden Physiologen Walter Cannon. In Fachkreisen ist die englische Version des Ausdrucks durchaus geläufig.
Walter Cannon gehört zu den ersten Wissenschaftlern, die sich der Stressforschung gewidmet haben.
Mit dem Begriff fight-or-flight wird die Reaktion des Körpers und der Psyche auf Stressreaktionen beschrieben. Beide müssen sich schnellstmöglich einer plötzlich auftauchenden Gefahrensituation anpassen.
Da sich die neurobiologischen Abläufe in solchen Extremsituationen nur schwerlich beim Menschen direkt untersuchen lassen, hat Walter Cannon zu diesem Zweck Tierexperimente durchgeführt.
Das ursprüngliche Interesse von Cannon war die Erforschung von posttraumatischen Belastungsstörungen, die oft bei Soldaten im Ersten Weltkrieg zu beobachten waren.
Bei Eintritt einer Fight-or-flight-Situation werden auf Veranlassung des Gehirns schlagartig große Mengen des Stresshormons Adrenalin ausgeschüttet.
In der Folge erhöht sich die Pulsfrequenz, der Muskeltonus und auch die Atemfrequenz steigen an. Mit Hilfe dieser freigesetzten Kraftreserven ist der Körper in der Lage, der Situation angemessen zu reagieren. Je nachdem, welche Strategie jeweils das Überleben sichert, wird der Mensch sich in diesem Moment für Kampf oder Flucht entscheiden.
Wird der Stress zur Dauerbelastung, dann kommt es zur Ausschüttung weiterer Hormone, denn Adrenalin ist zwar schnell wirksam, jedoch nur kurzzeitig. Bei Dauerstress bildet beispielsweise die Nebenniere Cortisol, welches ebenfalls ein stoffwechselanregendes Hormon ist.
Andauernder Stress ist eine sehr große Belastung für den Körper und die Psyche. Aus diesem Grund kann er zu Zusammenbrüchen des Organismus führen oder auch chronische Schäden verursachen.
Neuere Forschungsarbeiten haben sich mit den geschlechtsspezifischen Reaktionen in Fight-or-flight Situationen beschäftigt. Hierbei wurden gravierende Unterschiede bei Männern und Frauen festgestellt.
Zwar haben Frauen auch eine Fight-or-flight Reaktion, bei ihnen ist sie aber in schwächerem Umfang vorhanden. In gefährlichen Situationen neigen sie eher dazu, sich zu schützen, indem sie sich einer Gruppe anschließen.
Dieses Verhalten wird mit Tend-and-befriend bezeichnet, was für „den Nachwuchse beschützen” und „Freundschaft anbieten” steht.
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Hallo,
ich würde sehr gerne ihren Artikel zum Thema „Was ist eigentlich Kampf oder Flucht“ für eine Belegarbeit verwenden, jedoch benötige ich einen AutorIn für das Literaturverzeichnis.
Vielen Dank und liebe Grüße
Linda Werner