Angst ist ein natürliches und gesundes Gefühl. Es dient unserem Schutz, wenn es vor Gefahren warnt, damit wir uns in Sicherheit bringen; sei es durch Vermeiden von Situationen, Kampf oder durch Flucht. Wenn jedoch Angst ohne äußere Gründe auftritt, ohne drohende Gefahren, wird sie krankhaft.
Von einer Angststörung spricht man, wenn sinnlose Angstgefühle das Leben der Betroffenen derart beeinträchtigen, dass sie nicht mehr aus dem Haus gehen und sich völlig zurückziehen. Eine generalisierte Angststörung führt dazu, dass unbestimmte und unbegründete Ängste von so ziemlich allen Lebenssituationen ausgelöst werden. Die Gedanken der Betroffenen kreisen nur um ihre Ängste und sie beschäftigen sich ausschließlich mit möglicherweise drohendem Unheil, für das es jedoch keinen realistischen Hintergrund gibt.
Die Angststörung ist eine psychische Störung, die man früher Angstneurose nannte.
Ursachen der Angststörung
Es ist noch nicht eindeutig erforscht, wie Angststörungen entstehen. Es gibt drei unterschiedliche Erklärungsmodelle. Die psychoanalytische Theorie nimmt an, dass Betroffene nicht gelernt haben, mit normaler Angst umzugehen. Geraten sie in eine Konfliktsituation, kommen kindliche Ängste hoch, die nicht adäquat zur Situation sind. Die neurobiologische Theorie geht davon aus, dass manche Menschen mit einem äußerst empfindlichen Nervensystems ausgestattet sind. Die Nerven werden dadurch zu schnell und zu stark erregt und dadurch bilden sich schneller Angstsymptome. Die dritte Theorie ist der lerntheoretische Ansatz, der das Entstehen einer Angststörung darin sieht, dass in einer eigentlich gefahrlosen Situation Angst empfunden wird und diese Angst quasi abgespeichert wird. Sieht beispielsweise ein Kind, dass die Mutter schreit wenn sie eine Maus sieht, so wird das Kind Angst vor Mäusen lernen, obwohl dafür kein realistischer Grund besteht.
Symptome der Angststörung
Die Beschwerden bei Angststörungen sind nicht nur psychischer sondern auch körperlicher Art. Die Betroffenen leiden unter Herzrasen, Beklemmungsgefühlen, Magen-Darm-Beschwerden, Schweißausbrüchen oder Mundtrockenheit. Sie sind meist auch im Alltag sehr vorsichtig und besorgt. Sie vermeiden bestimmte Situationen ohne ersichtlichen Grund und mit der Zeit kann es dazu kommen, dass sie sich völlig zurückziehen und nicht mehr am Leben teilnehmen.
Therapie der Angststörung
Eine Angststörung wird in der Regel sowohl mit Medikamenten als auch mit Psychotherapie behandelt. Meist werden Antidepressiva oder Beruhigungsmittel verordnet, da sie angstlösende Wirkung haben. Als therapeutische Maßnahme ist eine Verhaltenstherapie üblich. Dabei wird dem Betroffenen zunächst bewusst gemacht, durch welche Situationen und durch welche Denkmuster seine Angststörung entstanden ist. Mit Hilfe des Therapeuten lernt er dann eine Veränderung dieser Denkmuster und neue Verhaltensstrategien.
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Vielen Dank für diesen Beitrag zu Angststörungen. Interessant, dass bisher nicht eindeutig bekannt ist, wie Angststörungen entstehen und auch körperliche Symptome zum Krankheitsbild gehören. Ich habe die leise Vermutung, dass ich unter einer Angststörung leiden könnte und informiere mich gerade daher tiefergehend zu der Krankheit.