Benzodiazepin

Benzodiazepine: angstlösende, zentral muskelrelaxierende, sedierend und hypnotisch (schlaffördernd) wirkende Arzneistoffe.

Unter der Bezeichnung Benzodiazepin wird eine Gruppe von Medikamenten zusammengefasst, die sich durch eine beruhigende Wirkung auszeichnen. Hauptanwendungsgebiet für Benzodiazepine sind daher unterschiedliche Schlafstörungen sowie innere Unruhe, Ängste oder Erregungszustände.

Benzodiazepine finden auch in der Drogentherapie, etwa bei der Entgiftung von Alkoholabhängigen, Anwendung.

Bei der Gabe von Benzodiazepinen wird die Ausschüttung von Gamma-Aminobuttersäure verstärkt. Dies führt dazu, das die Aktivität der Nervenzellen verringert wird. In der Folge verringern sich Schlaf- oder Einschlafstörungen und die Muskeln werden entspannt.

Aber die Benzodiazepine haben neben diesen physiologischen Effekten auch psychologische Wirkungen. Spannungen und Aggressionen nehmen ab und Gefühlserlebnisse sowie Ängste werden schwächer. Durch diese Wirkungen nimmt die Konzentrationsfähigkeit ab und die Müdigkeit steigt.

Patienten, die Benzodiazepine einnehmen, sollten daher keine Tätigkeiten verrichten, die einer verstärkten Aufmerksamkeit bedürfen. Das Führen von Kraftfahrzeugen kann unter dem Einfluss von Benzodiazepinen daher problematisch sein.

Wirkung auf das zentrale Nervensystem

Die Benzodiazepine wirken auf das zentrale Nervensystem und besitzen ein hohes Suchtpotential. In Deutschland sind mehr als eine Million Menschen von Benzodiazepinen abhängig, wobei es sich bei den Betroffenen zum größten Teil um Frauen handelt.

Absetzen von Benzodiazepin: Ausschleichen ein Muss!

50 Tabletten Lexotanil 6 mg von Hoffmann-La Roche

Bild: © Sanaridas / de.wikipedia.org

Die Einnahme von Benzodiazepinen kann bereits nach einem Monat zur Abhängigkeit führen. Werden die Medikamente dann plötzlich abgesetzt, können Krämpfe und starke Depressionen die Folge sein. Benzodiazepine müssen daher langsam ausgeschlichen werden.

In alleiniger Anwendung führen Benzodiazepine nur sehr selten zu Todesfällen. Werden die Medikamente jedoch mit anderen Stoffen, die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem wirken, kombiniert, so ergibt sich eine starke additive Wirkung.

Todesfälle aus dem Zusammenwirken von Benzodiazepinen mit Barbituraten, Alkohol oder Opiaten treten daher häufiger auf.

Benzodiazepine sind verschreibungspflichtig

Die meisten Benzodiazepine fallen unter das Betäubungsmittelgesetz, einige Vertreter mit geringem Wirkstoffgehalt sind lediglich verschreibungspflichtig. Bekannte Vertreter der Benzodiazepine sind beispielsweise Valium, Rivotril, Librium oder Tranxilium.

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