Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom kennzeichnet eine Phase psychischer Erschöpfung. Man fühlt sich „ausgebrannt”.

Das Burnout-Syndrom kennzeichnet eine Phase psychischer Erschöpfung bis zur Depression, die durch Überforderung bis zum „Ausbrennen” entsteht.

Betroffenen Personen sind in ihrer Leistungsfähigkeit erheblich eingeschränkt, wobei es hinsichtlich der Dauer und Intensität sehr individuelle Ausprägungen gibt.

Einige Personen werden im klinischen Sinne krank und auch krankgeschrieben, andere leben monatelang mit einer abgeflachten Form des Burnouts und vernachlässigen dabei wichtige Lebensbereiche, was unter anderem großen volkswirtschaftlichen Schaden verursacht.

Symptome und Klassifizierung von Burnout

Das Burnout-Syndrom ist mit einem eigenen ICD-10-Schlüssel gekennzeichnet, der Nummer Z73.0, und damit abzugrenzen von den Depressionen mit den Schlüsselnummern F.31 – 34 (erwachsene Personen ohne nähere organische Diagnose).

Die Symptome des Burnouts ähneln zwar sehr stark denen einer Depression oder sind mit ihnen identisch, und der Burnout kann zur Depression mit all ihren Folgeerscheinungen inklusive Suizidgefahr führen.

Dennoch wird eine klinische Unterscheidung vorgenommen, weil die Auslöser verschieden sind. Eine Depression hat prinzipiell endogene Ursachen und kann auch Menschen in stressarmer Umgebung treffen, ihre Verläufe sind fast immer zyklisch, unabhängig von der Lebensgestaltung.

Der Burnout ist bei Menschen mit sehr starker Berufsbelastung und möglicherweise weiteren Problemen anzutreffen. Die ICD-10-Klassifizierung des Abschnitts Z73 betrifft Probleme mit der Alltags- und Lebensbewältigung, die beim Burnout als ursächlich angesehen werden.

Symptomatisch sind die emotionale Erschöpfung, Schlafprobleme, Reizbarkeit, möglicherweise verstärkter Drogenkonsum, soziale Desintegration, auch verbunden mit Hyperaktivität, morgendliche Depressionen und rapider Abfall der Leistungsfähigkeit.

Das Burnout-Syndrom kennzeichnet eine Phase psychischer Erschöpfung. Man fühlt sich „ausgebrannt”.

Bild: Burnout © Petra Bork / pixelio.de

Die Urteilsfähigkeit und einzelne kognitive Bereiche inklusive Rechnen, Schreiben und Autofahren können partiell eingeschränkt sein, was bei Führungspersönlichkeiten sehr prekär wirkt.

Die Konzentrationsfähigkeit ist sehr reduziert, vom Burnout betroffene Manager haben am Ende einer Besprechung vergessen, worum es anfangs ging. Infolgedessen kann Depersonalisierung eintreten, bei der die Umgebung zwar wahrgenommen, aber als nicht zugehörig empfunden wird.

Im sozialen Bereich ist eine große Tendenz zu Zynismus und der Vernachlässigung anerkannter Regeln zu konstatieren. Auf höherer geistiger Ebene findet eine Sinnkrise statt, jegliche Tätigkeit kann als aussichtslos für die Person und auch die Gesellschaft empfunden werden.

Viele Aussteigermodelle (vom Anwalt zum Tischler, vom Manager zum Aktivisten, aber ohne Verantwortung) basieren auf einem Burnout.

Burnout-Vermeidung

Aufgrund des hohen volkswirtschaftlichen Schadens (EU-weit jährlich rund 20 Milliarden Euro) ist eine rechtzeitige Eigendiagnose indiziert. Die Betroffenen sind aktive, leistungsfähige Menschen, die sich von ihrer Umgebung ungern einen Burnout nachsagen lassen.

Um so verantwortlicher müssen sie selbst mit ihrer Konstitution umgehen. Zu jeglicher beruflichen Belastung gehört ein Ausgleich, der in der Informationsgesellschaft vor allem auf körperlicher Ebene stattfinden sollte, also durch Sport.

Burnout-Symptome stellen sich zunächst beim morgendlichen Aufwachen ein, es fällt immer schwerer, zum üblichen Rhythmus zu finden. Wenn das so auffällig wird, das Einschränkungen zu konstatieren sind (ungewöhnliches Zuspätkommen), muss das Arbeitspensum schrittweise reduziert werden, der nächste Urlaub ist ins Auge zu fassen.

Von den ersten Symptomen bis zum Zusammenbruch vergehen in der Regel etwa drei bis sechs Monate, das ist das Zeitfenster, um gegenzusteuern. Wenn dieses Gegensteuern nicht gelingt, droht ein ernsthafter Karriereknick bis hin zum sozialen Absturz.
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