Bei einer Sedierung erhält ein Patient ein oder mehrere Medikamente (sogenannte Sedativa), die sein Zentralnervensystem dämpfen. Damit findet Sedierung vor allem im Bereich der Intensivmedizin statt oder aber in der Psychopharmakologie. Umgangssprachlich sind Sedativa Beruhigungsmittel.
In der Intensivmedizin wird eine Sedierung oft gleichzeitig mit einer Schmerzmittelgabe kombiniert. Man spricht dann von einer Analgosedierung.
Medizinisch gesehen ist eine Sedierung bei extremen Unruhezuständen angezeigt, da Sedativa eine schlaffördernde Wirkung haben und höher dosiert auch das Bewusstsein ausschalten. Eine andere Einsatzmöglichkeit einer Sedierung besteht bei operativen oder diagnostischen Eingriffen. Der Vorteil einer Sedierung ist, dass der Patient beruhigt wird, gleichzeitig aber noch ansprechbar bleibt und so gerade bei diagnostischen Eingriffen auch mitarbeiten kann.
Auf die Dosierung kommt es an
Die Dosierung von Sedativa muss unter strengsten Nutzen-Risiko-Abwägungen erfolgen, da eine überdosierte Sedierung mit Medikamenten schwerwiegende Folgen haben kann. Intravenöse Sedierung ist nur dann zulässig, wenn geeignete Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden, um im Komplikationsfall eingreifen zu können. Eine falsche oder überdosierte Sedierung kann zu einem unbeabsichtigten Bewusstseinsverlust führen. Primitive Schutzreflexe, wie z.B. das Husten, können verloren gehen, Erstickungsgefahr droht. Ebenfalls kann es zu Atem- und Kreislaufstillstand kommen. Daher müssen bei einer tieferen Sedierung immer Überwachungsmonitore angeschlossen sein, um den Patienten und seine Körperfunktionen lückenlos überprüfen zu können.
Beatmete Patienten erhalten in aller Regel immer auch ein Sedativum, damit sie die Beatmung einschließlich des Beatmungstubus tolerieren.
Zu den bekanntesten Sedativa gehören Benzodiazepine wie Diazepam oder Midazolam. Dazu kommen Opioide wie Morphin oder Fentanyl, die aber schon zu den Analgosedativa gehören, also nicht nur zu den Beruhigungs-, sondern gleichzeitig auch zu den Schmerzmitteln.
Gefahren der Sedativa
Neben Kreislauf- und Atemproblemen gehört die Abhängigkeit zu den größten Gefahren der Sedativa. Viele Medikamente, die der Sedierung dienen, entwickeln eine Toleranz. Das bedeutet, dass der Patient immer höhere Dosen braucht, um die gewünschte Sedierung zu erhalten. Das Missbrauchspotential der Sedativa ist damit immens groß. Eine andere Nebenwirkung ist, dass Sedativa in manchen Fällen genau ins Gegenteil umschlagen, statt ruhig wird der Patient extrem unruhig und ist nicht mehr führbar.
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Die Suchtgefahr, insbesondere bei Benzodiazepinen, ist in der Tat sehr hoch, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Mittlerweile bin ich auf das pflanzliche CBD Öl umgestiegen, das leider nicht gerade günstig ist.
LG, Miriam