Als Stressreaktion wird eine Reaktion auf sogenannte Stressoren (also Reize, die durch ihr Auftauchen Stress hervorrufen können) beschrieben; dabei spricht man von einer Stressreaktion vor allem im Zusammenhang von Lebewesen. Eine Stressreaktion kann aber auch bei verschiedenen Materialien beobachtet werden; so zeigen beispielsweise Materialien, die während der Herstellung einem sogenannten ‚Stresstest‘ unterzogen werden (unter anderem, um deren Stabilität zu testen), Stressreaktionen in Form von Verformung oder Temperaturwechsel.
Stressreaktion bei Lebewesen
Die Stressreaktion bei Lebewesen, und so auch beim Menschen, setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: So hat eine Stressreaktion eine physische und eine psychische Komponente; während der Mensch auf emotionaler Ebene unter anderem Angst oder Überforderung in Reaktion auf Stress empfinden kann, sind mögliche physische Komponenten bei Stressreaktionen wie Angst ein beschleunigter Puls oder vergrößerte Pupillen.
Physische und psychische Komponenten bedingen sich dabei in der Regel gegenseitig. Evolutionär betrachtet hat die sogenannte akute Stressreaktion (also die Reaktion auf eine kurzfristige Stresssituation) unter anderem den Zweck, dass der Körper eines Lebewesens sehr rasch auf Gefahrensituationen reagieren und sich so (sofern nötig) aus der Gefahr bringen kann. Je nach Art der Stresssituation kann eine sinnvolle Stressreaktion beispielsweise darin bestehen, zu fliehen oder zu kämpfen oder sich ‚tot zu stellen‘ bzw. zu erstarren (letztere Reaktion ist beispielsweise bei Rehkitzen zu beobachten, die flach geduckt auf Gefahrenreize reagieren). In der Wissenschaft ist für die Optionen einer Stressreaktion auch der Begriff ‚fight-or-flight‚ gängig, der bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt wurde.
Liegt nun beispielsweise eine Stresssituation vor, die nicht kurzfristig anhält, sondern sich über eine lange Zeitspanne erstreckt (wie beispielsweise emotionale Belastungen bei schweren Erkrankungen oder im Rahmen von langen Prüfungsphasen), so kann diesen Situationen durch Stressreaktionen wie den oben genannten nicht auf lange Sicht erfolgreich begegnet werden.
Drei Phasen der Stressreaktion
Nach einer wissenschaftlichen Theorie zeigen sich beim Menschen Stressreaktionen auf anhaltende Belastungen in drei Phasen: Die erste Phase ist die Schockphase, während der der Stressor erstmalig auf den Menschen einwirkt. In der zweiten Phase, der Widerstandsphase, werden der Theorie zufolge Stresshormone ausgeschüttet und es kann unter anderem zu einem Steigen des Blutdrucks kommen. Die Erschöpfungsphase kann dann schließlich anhaltende gesundheitliche Schäden mit sich bringen.
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